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Ein kleiner Einblick in ein Radprojekt „Tagestouren“ für Einsteiger. An dem mehrtägigen Projekt nahmen Jungs im Alter von 10 – 12 Jahren teil. Ein Teil der Jungs eignete sich wenige Monate vorher das Fahrradfaren im Gelände an. Ein anderer Teil erprobte sich bereits an regionalen Wettkämpfen bzw. an anderen sportlichen Events.

1. Tag

Unsere Tagesleistung: 18 Kilometer - Platte

 

Heute ging es hoch zur Platte und natürlich wieder bergab in das Nerotal.

Unser Weg führte uns an einer der wenigen Wiesbadener Trinkwasser“quellen“ vorbei. Es ist einfach immer eine angenehme Abwechslung die Trinkflasche mit kaltem Wasser aufzufüllen.

Der Spruch des Tages „Was? Nur!“ Dies war die Reaktion auf die Antwort nach den bereits zurück  gelegten Kilometer. Der Schweiß stand uns auf der Stirn nach 5 Kilometern. Es fühlte sich einfach anders an.

Zwischenzeitlich wuselte sich das Gefühl durch, dass schaffen wir heute nicht. Dabei gab es so viele steilere Wege nach oben. Vor der Rodelbahn hatten wir Respekt. Natürlich gab es eine gewisse Neugierde. Wir bevorzugten einen komfortableren Anstieg. Beinahe hätten wir 300 Meter vor dem Ziel aufgeben. Es motivierte nur die Abfahrt auf dem Singletrail von der Platte.

Zurück am Ausgangspunkt wartete der Kochtopf auf uns. Bei Dinkelnudeln entwickelte sich die Wunschliste für die nächsten Tage.

*Besuch des Bombentrichters an der Fasanerie

* am Rhein radeln, ihn überqueren und Eis essen

* Schwimmen fahren – Waldsee oder Bad mit Sprungturm

 

2.Tag

Unsere heutige Tagesleistung: 15 Kilometer - Fasanerie

Vor dem Start überprüften wir die Sitzposition und kontrollierten den Luftdruck. Die Verpflegung wurde auf die Betreuer verteilt. Somit können sich die teilnehmenden Jungs auf das Fahren im Gelände konzentrieren. Unser Unwort war „bergauf“. Natürlich wurde dies an dem ersten natürlichen Hindernis korrigiert. Sofort sollte es hoch auf einen Hügel gehen, um später in Terpentinen bergab zu fahren.

Die Gruppe teilte sich in ambitionierte und entspannte Radler. Kaum hatten wir unser Hindernis überwunden, hörten wir einen Ruf, dass wir zurück kommen sollen. Unsere Ausfahrt wurde unterbrochen durch ein offenes Feuer an der Feuerstelle im Nerotal. Unsere Gruppe übernahm die Feuerwache bis zum Eintreffen der Feuerwehr. Im Wissen von den Waldbränden in Mecklenburg-Vorpommern unterbrachen wir unsere Tour. Kaum war die Feuerwehr weg, schon wurde uns der vorangeschrittene Vormittag bewusst. Die Fasanerie schien unerreichbar weit weg zu sein. Wir erreichten unser Ziel und verbrachten etwas Zeit auf dem ehemaligen Schießplatz an der Fasaneriestraße. Er steckt voller natürlicher und künstlicher Hindernisse.

Unerwartet waren wir pünktlich zum Mittagstisch. Es faszinierte, dass die Hinfahrt länger dauerte als der Rückweg.

Für den morgigen Tag steht eine Tour am Rhein auf der Wunschliste. Eis essen in Eltville. Vielleicht eine Fahrt mit der Fähre?

 

 

 

3. Tag

Unsere Tagesleisung: 31 Kilometer - Eltville

 

Der Einstieg in den Tag begann mit einer Entschuldigung für eine einminütige Verspätung.

Kaum da, sollte es auf das Rad gehen.

Wir versuchten uns im Slalomfahren mit Wende. Dabei fand eine Reißzwecke den Weg in den Reifen.

Somit begann der praktische Teil des Projektes. Schlauch flicken. Es klappte alles unproblematisch. Leider zeigte das Barometer nicht den wahren Wert an. Ein erschrockenes Zucken. Es knallte zwei Mal.

Nun war der geflickte Schlauch wirklich dahin.

Etwas verspätet ging es zu einer Fahrt nach Eltville zum Eis essen. Unangenehm ist die Fahrt von der Schule zu den Radfernwegen in Schierstein. Ab und an bietet die Busspur uns etwas Schutz vor den PKW’s. Eine veränderte Ampelregelung verwirrte einige Teilnehmer. Natürlich ließen wir den Bus an den ansteigenden Anstiegen vorbei.

Am Rhein erfreuten wir uns der weiten Sicht, einer veränderten Luft. Es gab einfach etwas zu sehen. Natürlich durfte Musik beim Radeln auf dem Radwanderweg nicht fehlen. Störche, Schiffshäuser und die Trinkwasseraufbereitung begleiteten uns.

Natürlich galt es die Bewegungsfreiheit zu erfahren. Endlich einfach treten und die Geschwindigkeit spüren. Kleine Hügel entdecken. Die Gangschaltung kennen lernen. Die veränderte Trittfrequenz ausprobieren.

Ein Wermutstropfen an der Streckenführung war, dass die Fahrt am Rhein scheinbar nicht erwünscht ist ab Walluf. Der Radweg führt weg vom Fluss. Es bleibt nur ein verstaubter Fußgängerweg übrig. Der Autoduft wird durch Staub ersetzt.

In Eltville erlebten wir noch, dass Rad fahrende Menschen an der Beachbar nicht gern gesehen sind. Wir setzten uns, und wollten gerade ein Eis aussuchen. Der Ton des Besitzers nahm uns die Entscheidung. Auf ging es zur Eisdiele in der Altstadt. Danach ging es zurück. Auf dem Rückweg hatte die Neugierde wieder Platz. Warum komme ich außer atmen. Warum spüre ich einen Muskel. Warum strengt mich das Fahren mit hoher Trittfrequenz an? Warum empfinde ich es als unangenehm in das „Leere“ zu treten? Warum schmerzt die rechte Schulter? Was mache ich bei einem Krampf im Fuß? … ???... Der Anstieg zur IGS Kastellstraße erschien uns nicht mehr so unangenehm zu sein.

Hunger nein hatten wir nicht nach unserer Tour. Erst einmal widmeten wir uns dem Kilometerbuch für das Radsportabzeichen des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Danach spürten wir noch achtsam in unseren Körper. Das Muskelmännchen verdeutlicht mir noch einmal, Radfahren ist ein ganzkörpernahes Training. Heute war es Muskulatur der Schulter, des oberen Rückens, Oberarminnenseite, untere Rücken, Gesäßmuskulatur und die Muskulatur im Fuß, welche wir spürten.

Jetzt ging es noch an den Kochtopf. Der Körper meldete sich. Gefragt waren Eiweiß, Genüsse, Beeren, Pellkartoffeln, Geflügelwürste ohne Nitratsalz und Studentenfutter. Nach dem Aufräumen der Küche endete der Tag.

 

4. Tag

Tagesleistung: 18 Kilometer - Opelbad

 

Wie starteten mit dem langsamen Fahren über 25 Meter. Der beste Teilnehmer benötigte 1:05 min.

Vor unserer Ausfahrt übten wir uns im Team driften im Hof. Das Team, welches als erstes ein Stückchen Pappe bremsend über eine Distanz von 40 Meter brachte war der Tagessieger.

Das Fahren in der kleinen Mulde brachte noch ein paar kleinere Schürfwunden hervor. Diese beeinflussten unseren Elan nicht. Unterwegs teilte sich die Gruppe beim Überqueren eines Hindernisses.

Das Fahren über die Wippe konnte später auf unserer Tour ein weiteres Mal ausprobiert werden.

Unsere letzte Tour führte uns in das Opelbad auf dem Neroberg. Neben dem gemeinsamen Badespaß schwammen wir noch gemeinsam.

Weiterhin sammelten wir Ideen für weitere Radprojekte.

Den Abschluss fanden wir beim gemeinsamen Kochen.

Unser Muskelmännchen zeigte an, dass fast die gesamte Rückenmuskulatur beansprucht wurde.

 

In dem Kilometertagebuch der Einsteiger standen nun die ersten 100 Kilometer.